4.2 Mengenmäßiger Anfall von Legehennenkot
Mengenmäßiger Anfall von Legehennenkot
Legehennenkot fällt in allen Haltungsformen an.
Die bisher bestimmenden konventionellen Käfiganlagen müssen - spätestens mit Beginn des Jahres 2009 - zu ausgestalteten Käfigen oder alternativen Haltungsformen umgerüstet sein. Die in den neuen Anlagen verbauten Kotbänder entsprechen häufig der bisherigen Technik mit Belüftung, wobei jedoch die Prozesssteuerung der Kotbandbelüftung häufig weiter modifiziert wurde.
Bei Bodenhaltungen sind Volieren mit Kotband und Kotbandbelüftung und Rostenställe mit Kotgrube zu unterscheiden. Die alternativen Haltungen können neben einem Innenscharrraum zusätzlich über einen Kaltscharrraum sowie über einen Auslauf im Freiland verfügen.
Während belüftete Kotbänder in der Regel wöchentlich geleert werden, wird der Kot in den Kotgruben bis zum Ende der Legeperiode gesammelt. Aufgrund der hier meist schwächeren Trocknung bleiben in der Regel wesentlich höhere „Feuchtigkeitsanteile“ im Kot erhalten.
Der Kot in den Scharrräumen ist mengenmäßig weniger bedeutend und zeichnet sich meistens durch einen hohen Trockensubstanzanteil aus, da die Tiere selbst für ständige Bewegung und Belüftung sorgen. Zudem kann der Kot aus den Scharrräumen trockene Einstreu (Sand, Stroh, Spelzen und anderes) enthalten.
Man findet in der Literatur sehr verschiedene Angaben zu Nährstoffgehalten von Legehennenkot. Diese Literaturfunde sind jedoch für konkrete Anwendungen oft nur wenig hilfreich, da die Angaben selten das zugehörige Haltungs-/Produktionsverfahren korrekt erfassen. Wichtig ist zusätzlich die Beachtung des Analysezeitraumes, da bis zum „Tiermehlverbot“ Ende des Jahres 2000 die Verwendung von Fleischknochenmehlen zur Herstellung von Legehennenfutter sehr verbreitet war und deutliche Auswirkungen auch auf die Kotzusammensetzung zeigte. Aus diesen Gründen ist es angezeigt, Literaturangaben zu Nährstoffgehalten in einem zeitnahen und regionalen Bezug zu betrachten.
Von der LUFA-Nord-West wurden für den Zeitraum von Juli 2005 bis April 2007 die nachfolgend aufgeführten Angaben mitgeteilt (Tab.1.1).
Tab. 1.1: Angaben der LUFA-Nord-West zu 149 Proben Hühnertrockenkot
aus dem Zeitraum Juli 2005 bis April 2007 (LUFA-NORD-WEST, 2008)
Die Angaben beziehen sich auf den Medianwert. Der Median zeigt, dass die Nährstoffgehalte an Stickstoff mit 25 kg je Tonne und an Phosphat mit 17,9 kg je Tonne anzugeben sind.
Mit Ausnahme für die organische Substanz und für Calciumoxid betragen die jeweils größten Werte etwa das Zweifache des jeweils kleinsten Wertes.
Bei der organischen Substanz ist die Streuung geringer; bei Calciumoxid ist die Streuung dagegen deutlich größer (Tab. 1.1).