4 Leitfaden zu Impfungen im Junghennenbestand
(Dr. Dieter Schulze, Fachtierarzt für Geflügel)
4.5 Impfstoffe in der Junghennenproduktion
4.5.3 Parasiten-Impfstoffe
4.5.3.1 Coccidienimpfung (Paracox® 8)
4.5.2.1 Coccidienimpfung (Paracox® 8)
Coccidien sind einzellige Darmparasiten. Bei Hühnern kommen in den unterschiedlichen Darmabschnitten (Zwölffingerdarm, Mitteldarm, Blinddarm, Enddarm) insgesamt 7 krankmachende Arten vor.
Da schwerwiegende Darmerkrankungen aufgrund der Coccidiose häufig erst im Legebetrieb auftreten und es zugelassene Medikamente für konsumeilegende Hühner nicht gibt, hat es sich immer mehr durchgesetzt, die Junghennen im Vorfeld zu impfen.
Dies ist insbesondere dann empfehlenswert, wenn Großpartien für alternative Haltungseinrichungen (Boden,- Voliere-, Freiland-, Biohaltung) bzw. für bestimmte Kleingruppenhaltungssysteme vorgesehen sind.
Die Impfcoccidien müssen von den Küken mit dem Schnabel aufgenommen werden.
Es werden 2 grundsätzlich unterschiedliche Impfmethoden durchgeführt.
In der Brüterei kann der Impfstoff mit einem roten Farbstoff als Sprayung verabreicht werden.
Der rot gefärbte Impfstoff wird vom Flaum der Nachbartiere per Schnabel aufgenommen.
Die häufigere Verabreichungsart ist aber nach wie vor im Junghennenbetrieb. Hier wird der Impfstoff im Alter von 6-9 Tagen entweder auf das Futter gesprüht oder aber ins Tränkwasser gegeben.
Wichtig für den Impferfolg ist bei beiden Methoden, dass die Tiere nach der Impfung für 4 Wochen ihren eigenen Kot fressen können, weil sich in diesem die für die Immunitätsausbildung wichtigen Impfcoccidien befinden.
Außerdem ist es entscheidend, dass in den ersten 4 Wochen nach der Impfung bestimmte Medikamente nicht eingesetzt werden dürfen, da Sie den Impfstoff abtöten und so den Impferfolg verhindern würden.