22. Tiergesundheit (Legehennen)
Junghennen werden in der Aufzucht gegen mehrere virale (Marek’sche Krankheit, IB, ND, Gumboro, ILT) eine bakterielle (Salmonellen) und eine parasitäre Erkrankung (Kokzidose) geimpft.
In alternativen Haltungen ist der Infektionsdruck von Pocken und EDS meist höher, so dass sie auch, je nach Region, gegen diese Krankheiten geimpft werden sollten.
Häufig wird eine Kombinationsimpfung gegen IB, ND, EDS und teilweise auch gegen ART gegeben.
Nachimpfungen gegen ND sind gesetzlich vorgeschrieben und gegen IB sind Impfungen im 5-10 Wochen Rhythmus anzuraten.
Hoher Infektionsdruck bei Salmonellen erfordert neben den in der Aufzucht gegebenen Impfungen eine zusätzliche Adsorbatimpfung mit Salmovac.
Bakterielle Erkrankungen durch E. Coli, Rotlauf und Pasteurella multocida treten in Alternativhaltungen häufig auf.
Der Ausbruch einer Erkrankung ist abhängig von der Erregerart, dem Infektionsdruck und der Kondition der Herden.
Ein Immunschutz kann ebenfalls durch Kombinationsimpfungen erreicht werden.
Eine wirksame Behandlung von bakteriellen Erkrankungen ist bei Legehennen kaum möglich.
Folglich ist eine vorbeugende Impfung mit stallspezifischen Impfstoffen anzuraten.
Dieser Aufwand kann helfen, erhöhte Verluste und ein vorzeitiges Abschlachten der Herden zu verhindern.
Erreger von Rotlauf- und Pasteurella-Infektionen können zumeist bei Schadnagern im Umfeld daran erkrankter Tiere festgestellt werden.
Eine wirksame Bekämpfung von Mäusen und Ratten ist eine wichtige Prävention.
E. Coli Infektionen werden durch regionale MG Infektionen stark begünstigt und sollten durch eine MG Impfung der Hühner minimiert werden.
Clostridien können durch Hygiene im Scharraum, Wintergarten und Auslauf eingedämmt werden.
Zur Behandlung bakterieller Erkrankungen (E. Coli) bei legenden Hühnern sind in Deutschland nur noch zwei Medikamente zugelassen.
Es sind keine Medikamente gegen Kokzidien, Pasteurellen, Rotlauf etc. verfügbar.
Bei erhöhten Tierverlusten oder anderen Anzeichen einer Erkrankung des Bestandes, ist unverzüglich ein Tierarzt zu konsultieren.