3 Parasitenbekämpfung
3.1 Die rote Vogelmilbe
3.1 Rote Vogelmilbe (Dermanyssus gallinae)
Die rote Vogelmilbe ist ein blutsaugender Parasit. Der weiche Körper ist ca. 0,6 bis 0,8 mm lang und gräulich gefärbt. Die rote Färbung entsteht nach der Nahrungsaufnahme. Die Entwicklung von ca. 50 Eiern pro Weibchen findet über ein Larven- und zwei Nymphenstadien innerhalb von 4-10 Tagen statt (temperaturabhängig, unter 9°C keine Entwicklung). Ausgewachsen ist die Vogelmilbe ca. 90 Tage lebensfähig, kann aber Hungerperioden von bis zu 5 Monaten überstehen. Sie bevorzugt eine warme, feuchte Umgebung und siedelt sich vorwiegend in Geflügelställen an. Als Schlupfwinkel dienen tagsüber Legenester sowie Risse, Fugen und Ritzen in Stalldecken und Wänden. Dort liegen auch die Eier. Die Vogelmilbe ernährt sich nachts von Vogelblut. An den Stichstellen kommt es zu Entzündungen und Juckreiz. Mast- und Legeleistung werden beeinträchtigt, Krankheiten übertragen und in Extremfällen können vor allem junge Tiere sterben. Die Bekämpfung sollte unmittelbar nach der Ausstallung - im noch warmen Stall - begonnnen werden, bevor die Milben Verstecke aufsuchen. Die Mittel sind idealerweise abends auszubringen, da Milben nachtaktiv sind. Zu behandeln sind alle Stallflächen und Stalleinrichtungen, Luftschächte sowie Fugen und Ritzen, die als Verstecke dienen können. Eine sorgfältige und gleichmäßige Verteilung ist äußerst wichtig, um alle Aufenthaltsbereiche der Milben zu erreichen. Gegebenenfalls ist die Behandlung nach 8 Tagen zu wiederholen, um die aus den Eiern geschlüpfte neue Generation zu erfassen.