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Lohmann Tradition

Speziell für alternative Haltungssysteme sind die LOHMANN TRADITION Hennen entwickelt worden. Diese Tiere zeichnen sich schon zu Beginn der Legephase durch hohe Gewichte der gleichmäßig braunen Eier aus.

Lohmann LSL-Classic

Lohmann LSL Hennen sind in den meisten Märkten der Welt fest etabliert. Die Tiere sind sehr leistungsfähig. Die weißen Eier sind qualitativ sehr hochwertig und weisen eine hervorragende Schalenstabilität auf. Aufgrund ihres ruhigen Temperaments ist die Henne an alternative Haltungsformen gut angepasst.

Lohmann Brown-Classic

Als Braunleger empfiehlt sich die LOHMANN BROWN-Classic Henne. Die robusten Tiere sind in vielen Märkten der Welt zu Hause und zeigen eine sehr ergiebige Legeleistung an attraktiv braunen Eiern. Auch diese Henne ist für die alternative Haltung gut geeignet.

VTI4.3 Berücksichtigung produktionstechnischer Unterschiede


Berücksichtigung produktionstechnischer Unterschiede

Die Kenntnis produktionstechnischer Unterschiede kann für die Einschätzung des Düngewertes von Hühnerkot im konkreten Einzelfall durchaus nützlich sein. Wichtige Hinweise geben bereits die Prognosen unterschiedlicher Nährstoffausscheidungen aufgrund der Verwendung von „Standardfutter“ oder von phosphorreduziertem Futter mit zweckmäßigen Enzymzusätzen (DLG, 2005).

Nachfolgend sind einige neuere, eigene Untersuchungsergebnisse in zwei Betrieben zusammengestellt:

Es handelt sich im ersten Betrieb (Betrieb A) um einen Neubau mit ausgestalteten Käfigen des Hersteller Meller Anlagenbau GmbH für jeweils 40 Tiere je Abteilung. Die vierstöckige Ablage mit Kotbändern verfügt über insgesamt etwa 36.500 Legehennenplätze und wurde erstmals im Juni 2007 mit Junghennen voll belegt. Etwa 60 % der Legehennen waren Weißleger der Abstammung LSL, die übrigen Tiere waren Braunleger der Abstammung LB. Beobachtet werden konnte der Zeitraum vom 28. April 2008 bis zum 25. Juli 2008: dem Zeitpunkt der Restkotabfuhr. Aus den Zeiträumen vor dem 28 April 2008 waren die Kotabfuhren nicht vollständig dokumentiert. Aus den Wochenberichten ist zu entnehmen, dass im angegebenen Zeitraum 34.600 Hennen (= durchschnittliche Anzahl) gehalten wurden. Die wöchentlichen Abgänge durch verendete Tiere waren mit etwa 40 bis 60 Hennen relativ gering. Die mittlere Legeleistung erreichte selbst in dieser sehr späten Legephase noch annähernd 85 %, so dass die tägliche Eimasse je Legehenne mit 53 g angegeben werden kann. Der Futterverbrauch betrug 312.660 kg, dies entspricht der täglichen mittleren Futteraufnahme von 113 g je Tier/Tag. Bei dem angegebenen Energiegehalt von 11,4 MJ ME/kg entsprach das Legehennenalleinfutter II dem derzeit regionaltypischen Standard von 16,5 % Rohprotein, 0,40 % Methionin und 0,55 Phosphor bei 3,70 % Calcium für die zweite Legephase. Letztendlich fielen in der Legephase insgesamt 223.640 kg Kot an. Damit betrug der wöchentliche Kotanfall in der Bezugsperiode durchschnittlich 17.205 kg. Das entspricht gerundet 70 g Kot je Legehennentag. Die Laborwerte von Kotproben ergaben nach Kalendermonaten in 2008 (s. Tab. 1.2) folgende Werte:

Tab. 1.2: Laborwerte von Kotproben

Laborwerte von Kotproben

Zu erwähnen bleibt zusätzlich, dass die Schwankungen der Calciumgehalte weniger die Folge unsachgemäßer Probenahme sein dürften, sondern das Ergebnis der Verwendung von fein vermahlenem Kalk im Legehennenfutter.

Die Plausibilität der Laborwerte kann mit der täglichen Futteraufnahme von 113 g, dem täglichen Kotanfall von 70 g sowie der täglichen Eimasse von 53 g für die Elemente Stickstoff, Phosphor und Calcium weiter verifiziert werden (Tab. 1.3):

Tab. 1.3: Plausibilität der Laborwerte

Laborwerte von Kotproben

* Jeroch et al., 1999

Abb. 1.1: Mistlagerung von Hühnertrockenkot (HTK) (Quelle: Bohnenkemper)

Mistlagerung von Hühnertrockenkot
Die Erwartungswerte für die einzelnen Elemente im täglichen Kotabsatz als Differenz zwischen ‚Elementaufnahme’ mit dem Futter und der ‚Elementabgabe’ über Eimasse korrespondieren mit dem durchschnittlichen Laborbefund in 70 g Kot. Der Stickstoffgehalt im Futter ist über die Menge an Rohprotein (dividiert durch 6,25) errechnet. Auf ein ganzes Jahr gerechnet ergibt sich der Wert von 25,6 kg Kot; um den Anfall an Stickstoff und Phosphat mit den Angaben der DLG (2005) zu vergleichen. Die diesbezüglichen Vergleiche für Stickstoff und Phosphat aus den Laborbefunden mit den DLG-Angaben decken sich somit recht gut. Dabei sind die Angaben für Phosphor durch Multiplikation mit dem Faktor 2,2914 in Phosphat, die Angaben für Calcium durch Multiplikation mit dem Faktor 1,3992 in Calciumoxid umzurechnen.

Dem Autor standen zusätzlich Daten (= Betrieb B) aus einer kleineren Freilandhaltung mit Innenscharrraum und Kaltscharrraum von 1.650 Hennen (=durchschnittliche Anzahl) zur Verfügung. Der Futterverbrauch von 66.540 kg in 330 Tagen korrespondiert gut mit den üblicherweise zu findenden Futteraufnahmen in Freilandherden. Die Legeleistung der Herde summierte sich auf insgesamt 27.500 kg Eimasse. Die Kotverwiegung ergab einen Stallkotanfall von 60.500 kg. Der in den Scharrräumen angefallene Kot ist darin enthalten.

Die Laborwerte einiger Proben zeigen folgende Merkmalswerte (Tab. 1.4), sortiert vom Innenstallbereich mit den wandständigen Legenestern über den Aufsprungbereich der Kotgrube, Innenscharrraum und Außenscharrraum:

Tab. 1.4: Merkmalswerte

Merkmalswerte

Bei der Beurteilung der Trockensubstanzgehalte sind mögliche unterschiedliche Einträge von Erde/Sand in den verschiedenen Stallbereichen zu beachten (Tab. 1.4).

Zusätzlich lassen sich die sehr hohen Trockensubstanzgehalte der untersuchten Kotproben in den Scharrräumen durch die „permanente Bearbeitung“ der Einstreu durch die Tiere“ gut erklären. Eigene Beobachtungen ergaben speziell für die Freilandhaltung mit täglichem Auslauf, dass die Tiere mit jedem „Anlaufen“ der Futterkette (= Lerneffekt) unverzüglich das Gebäude aufsuchen. Selbst ein Sandbad wird unter Verzicht des Gefiederschüttelns sofort abgebrochen.

Freilandhaltund

So wird erklärbar, dass bei Freilandhaltung von Legehennen - unter der Voraussetzung intensiver Auslaufnutzung - durchaus höhere Kotmassen auftreten können als bei ausschließlicher Stallhaltung, obwohl ein Teil des Kotes im Freiland abgesetzt wird. Dafür sind die Nährstoffkonzentrationen, die den Düngewert bestimmen, wesentlich geringer.

Abb. 1.3: Hühnerkot aus einem Rostenstall mit Kotgrube
              - an der Grenze zur Verflüssigung (Quelle: Bohnenkemper)

Hühnerkot aus Rostenstall

VTI